Herzinsuffizienz im Überblick – fachspezifisch und aktuell
Symptome, Diagnostik und Ursachen der Herzinsuffizienz
Bei der Herzinsuffizienz (HI) handelt es sich um ein klinisches Syndrom, das auf kardiale Strukturdefekte und/oder Funktionsstörungen zurückzuführen ist. Diese Veränderungen führen zu erhöhten intrakardialen Drücken und einer unzureichenden Herzleistung in Ruhe und/oder bei körperlicher Anstrengung.1
Kennzeichnend für die HI sind Kardinalsymptome wie Dyspnoe, Ödeme und Müdigkeit, die als Leitfaden zur Diagnosestellung und bei der Behandlung dienen.1 Die Diagnose der HI stützt sich auf Anamnese, körperliche Untersuchung, Laborparameter sowie auf echokardiografische Befunde.2 Ebenso ist die Klärung der Ätiologie der Herzfunktionsstörung für die Diagnose einer HI unerlässlich, da die zugrundeliegende Pathologie die nachfolgende Behandlung bestimmen kann.1 Dies erfordert nicht selten spezialisierte diagnostische Verfahren wie erweiterte bildgebende Untersuchungen oder Belastungstests.2
Zu den häufigen Ursachen der chronisch verminderten Pumpleistung bei einer HI gehören die arterielle Hypertonie und die koronare Herzerkrankung. Seltener liegen nicht ischämische Kardiomyopathien sowie Herzrhythmus- und Reizleitungsstörungen zugrunde. Auch Erkrankungen der Herzklappen, des Perikards und des Endokards können Ursache einer HI sein oder zu ihr beitragen.1,2
Klassifikation, Behandlung und Komorbiditäten der Herzinsuffizienz
Maßgebend für das HI-Management ist die Bestimmung des Schweregrades. Das heute etablierte Klassifikationssystem der HI geht auf Empfehlungen der New York Heart Association (NYHA) zurück und orientiert sich an der Leistungsfähigkeit der Patient*innen. Sie ermöglicht es, die Prognose abzuschätzen sowie die Behandlung und Verlaufskontrollen stadiengerecht festzulegen.2 Weitere Einteilungen der HI erfolgen anhand des zeitlichen Verlaufs (akut und chronisch), nach Lokalisation (Links-HI, Rechts-HI und globale HI) und der Einschränkung der Ejektionsfraktion (HI mit erhaltener, mit geringgradig eingeschränkter und reduzierter Ejektionsfraktion: HFpEF (Heart Failure with preserved Ejection Fraction), HFmrEF (heart failure with mildly reduced ejection fraction) und HFrEF (Heart Failure with reduced Ejection Fraction)).2
Die Behandlung der HI zielt darauf ab, Symptome zu mildern und die Lebensqualität zu erhalten beziehungsweise zu verbessern. Das individuell ausgerichtete Management soll außerdem die Progression der Erkrankung verhindern sowie die Hospitalisierungsrate und Mortalität senken. Hierfür stehen verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung: Vordergründig ist die kausale Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung, darüber hinaus stehen medikamentöse und nicht medikamentöse Therapien (Schulung, Training, Lebensstilmaßnahmen) sowie apparative und operative Behandlungen zur Verfügung.2
In die Wahl der Behandlung fließt neben der medizinischen Indikation auch die Berücksichtigung möglicher Komorbiditäten ein. Patient*innen mit einer chronischen HI leiden häufig an Begleiterkrankungen wie chronischer Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus und COPD, aber auch Anämie und Depression. Sie beeinflussen nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Prognose der Erkrankten, und müssen für das HI-Management berücksichtigt werden.2
Im Folgenden haben wir das Wichtigste zur HI für Sie auf den Punkt gebracht. Im Log-in-Bereich von zusammen-gesund.de erhalten Sie weitere Informationen zu Symptomen, zur Diagnostik und zur medikamentösen Therapie der chronischen HI sowie zu den Komorbiditäten. Übrigens: Umfassende Informationen für Patient*innen finden Sie unter ratgeber-herzinsuffizienz.de.
Hier kompaktes Wissen zur HI-Therapie erhalten:
Erfahren Sie mehr über die Basisdiagnostik, über relevante Laborwerte und die bildgebende Diagnostik.
Medikamente sind bei der Behandlung der HI ein unverzichtbarer Baustein.1 Erfahren Sie, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen.
Die Klassifikation der New York Heart Association unterscheidet vier Stadien einer Herzinsuffizienz.1
Eine Herzinsuffizienz geht häufig mit Komorbiditäten einher. Erfahren Sie mehr über Niereninsuffizienz, Diabetes und COPD.
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Referenzen
- Theresa A McDonagh et al. 2021 ESC Guidelines for the diagnosis and treatment of acute and chronic heart failure: Developed by the Task Force for the diagnosis and treatment of acute and chronic heart failure of the European Society of Cardiology (ESC) With the special contribution of the Heart Failure Association (HFA) of the ESC. European Heart Journal. 2021;42(36):3599-3726
- Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Chronische Herzinsuffizienz – Langfassung, 3. Auflage. Version 3. 2019.
- Statistisches Bundesamt: Die 10 häufigsten Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Todesur...
- Deutsches Ärzteblatt: Myokarditis. https://www.aerzteblatt.de/archiv/125902/Myokarditis